Draußen ist Herbstwetter. Kälte, Nebel, sichtbarer Atemhauch vor dem Gesicht.
Eine Zeit, die ich liebe.
Ich gehe mit, wenn die Natur sich zurückzieht zu ihren Wurzeln, wenn sie still wird, scheinbar unbeweglich verharrt…….
Ich liebe es, dann Kontakt aufzunehmen und von dieser Kraft in mich aufzunehmen. Die Kraft, die im Rückzug steckt, im Verwurzeln und zu-sich-selbst-Gehen, ins Innerste……..
Wie viele Menschen, denen ich begegnet bin, habe ich in den letzten Wochen, nach diesem grandiosen und gefühlt endlos währenden Sommer sagen hören: Das könnte von mir aus jetzt bis zum nächsten Frühling so bleiben!!!
Ja, wir lieben diese lauen, sonnigen Abende im Garten, draußen sitzen in der Dämmerung und bis tief in die Nacht hinein, und Sonne tanken………..Sonne satt, die uns so lebendig sein lässt und uns ins nächste Sommer-Abenteuer hinein kitzelt.
Aber wenn ich mir jetzt meinen Körper bewusst mache, meinen Geist erforsche und FÜHLE, was in mir, mit mir ist, dann wird mir sehr bewusst, wie dringend ich nach all den Aktivitäten und den nach außen gerichteten Energien im Sommer jetzt auch das Umgekehrte brauche.
Ich brauche das Innehalten – den Rückzug der Kräfte in den Kern, die Essenz, ich brauche – die STILLE.
Mein ganzer Leib will dieses große Ausatmen spüren, wieder zurück zum Ursprung kommen. Es ist, wie das Drücken einer PAUSE – Taste. Zurücknehmen, verbinden, das wahrnehmen und durchströmen lassen, was NÄHRT, AUFBAUT, Kräfte sammelt für das nächste Jahr, für die nächste Zeit des Ausdehnens und aktivSeins.
Und so lasse ich mich ganz hinein fallen in diese Stille; atme aus; verbinde mich – meine nackten Füße graben sich trotz aller Kälte begierig in die Erde, die Steine, das Moos – und bin zutiefst GEGRÜNDET.
Ich bin nach dieser langen Reise mit der Sonne durch den Jahreskreis endlich zurückgekehrt.
Diese stille Präsenz da draußen, das Bewusstsein, das ALLES in den Wurzeln, in der Essenz der Natur verborgen, aber DA ist – das alles lasse ich in mich hinein und lasse es mich NÄHREN.
Ich werde wieder wachsen, wieder blühen.
Ich werde wieder aufstehen und nach draußen gehen.
In die Sonne sehen, tanzen, lachen, Wärme auf der Haut.
Doch erst
im nächsten Jahr, im nächsten Zyklus.
Jetz ruhe ich mich mit IHR aus
und sage DANKE.
Ich lade dich ein, diese Zeit bewusst zu erleben; auch inne zu halten, zu lauschen, zu fühlen. Zu atmen, zu sein.
In deiner Wurzelkraft, die dich trägt und nährt und im Sein verankert.
Bis du bereit bist, von Neuem aufzustehen und zu strahlen; in einem neuen
Frühling.
Geh nach draußen, geh in den Wald. Spür unter deinen Füßen die Kälte, das Schweigen, das Vergehen und Verwelken.
Berühre den Boden, umarme die Rinde der Bäume.
Lass dich ein Teil davon werden – vom Schweigen, Vergehen – vom Sterben.
Ehre das Leben, indem du dir erlaubst, beide Seiten zu spüren.
Es ist ein großes Geschenk!
Vielleicht wirst du hinterher frieren und schmutzige Füße haben.
Dann gib dir den Ausgleich mit einer Tasse wärmendem Tee,
mit einem Fußbad und kuscheligen Socken.
Und lass dich, jetzt wieder gewärmt, einfach noch eine Weile nachspüren……….
Ganz bei dir sein.
Ich lade dich ein – die Zeit ist JETZT.
Give a Reply